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Beiratssitzung 2016: Paradigmenwechsel in der schulischen Medienbildung?

Beirat 2016 13aAm 16. Juni tagte der seit 2002 bestehende Schulbeirat des FTzM mit zwölf Mitwirkenden aus den Frankfurter Schulen, dem Staatlichen Schulamt, der Stadt Frankfurt am Main, dem Stadtschulamt Frankfurt, dem Frankfurter Medienzentrum sowie dem Hessischen Kultusministerium. Auch in der diesjährigen Sitzung wurden einige neue Mitglieder begrüßt.

Die Sitzung wurde vom Kanzler der Frankfurt University of Applied Sciences, Dr. Reiner Frey, eröffnet. Er berichtete von seinem Forschungs- und Lehrprojekt zum Thema "Persönlichkeit, Reflexion und Gesellschaft", das u. a. den bestehenden Bildungsbegriff an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften aufgreifen und reformieren soll.

Damit war die Brücke zum Fokus der diesjährigen Beiratssitzung geschlagen: In den Gesprächen wurde deutlich, dass sich derzeit im Rahmen der Etablierung schulischer Medienbildung ein längst überfälliger Paradigmenwechsel vollzieht. Dieser rückt einen umfassenderen Bildungsbegriff in den Vordergrund. Die bislang pragmatisch-technische Sichtweise, die sich vor allem mit Fragen der technischen Infrastruktur und Organisation digitaler Medien an Schulen befasste und die als Ziel des schulischen Computereinsatztes didaktische Mehrwerte und das "Vermitteln" technischer Fertigkeiten fokussierte, muss um die Frage ergänzt werden, wie "das Digitale" unsere Welt verändert hat sowie weiterhin verändern wird und Schülerinnen und Schüler, aber auch Studierende, hierauf vorbereitet sein sollten.

Forschungswerkstatt web2Die aktuelle bildungspolitische Debatte spiegelt diese umfassendere Perspektive schulischer Medienbildung wider: So tagten im Frühjahr Informatikerinnen und Informatiker sowie Medienpädagoginnen und Medienpädagogen in Schloss Dagstuhl und verabschiedeten eine Erklärung zur "Bildung in der digital vernetzten Welt". Die KultusministerInnenkonferenz legte im Mai 2016 einen Entwurf vor, der Bildung vor dem Hintergrund des digitalen Wandels und der Digitalisierung unserer Welt mit Fokus auf Bildungsprozesse im Allgemeinen und Schule und Hochschule im Besonderen inhaltlich erweitert, verortet und verstetigen möchte. Es bleibt zu hoffen, dass der neue Entwurf am umfassenden Bildungsverständnis der Erklärung zu "Medienbildung in der Schule" von 2012 anknüpfen kann und gleichzeitig seine hohe Verbindlichkeit behält. (Der Entwurf des Strategiepapiers wird aktuell in Fachkreisen diskutiert, kann aber inzwischen online als Entwurf eingesehen werden).