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Besuch der Frühjahrstagung der Sektion Medienpädagogik der DGfE

Das Team des Lehrstuhls Allgemeine Erziehungswissenschaften II der FAU besuchte gemeinsam mit Professor Thomas Knaus vom FTzM die Frühjahrstagung der Sektion Medienpädagogik der DGfE vom 19. bis 20. März 2015 in Aachen. Die Veranstaltung lässt sich in weiten Strecken als ein Selbstfindungsprozess einer vergleichsweise jungen Disziplin lesen. Zum Auftakt stellte Professor Edwin Keiner (Freie Universität Bozen) in seiner Keynote kritische Anfragen an die Medienpädagogik. Er rief dazu auf, sich nicht auf weitere Systematisierungsversuche zu konzentrieren, sondern mehr Selbstkritik zu üben und Fragen an die Grenzen der Disziplin zu stellen. Seiner Meinung nach muss entschieden werden, ob sich Medienpädagogik eher „nach außen“ richtet und sich ihre begrifflichen und systematischen Grenzen selbst setzt; oder ob sie sich eher „nach innen“ konzentriert und es in großer Selbstbestimmtheit anderen überlässt, sich von ihr abzugrenzen.

Eine eher politische Perspektive – jedoch nicht weniger appellativ – nahm Professor Horst Niesyto (PH Ludwigsburg) ein. Sein Anliegen ist die Bereitstellung eines kommerzfreien digitalen Bildungsraumes. Vor dem Hintergrund des sich immer weiter entwickelnden digitalen Kapitalismus sieht er es dabei als Aufgabe von Medienpädagoginnen und Medienpädagogen an, sich ihrer politischen Verantwortung bewusst zu werden und hierzu kritisch reflexiv Position zu ergreifen. Zu diesem Aufruf passt das Anliegen von Professorin Isabel Zorn (FH Köln). Sie hält an Aufklärung zu betreiben und spricht Medienpädagoginnen und Medienpädagogen für dieses Anliegen eine nicht zu unterschätzende Verantwortung zu.

Insgesamt lässt sich resümieren, dass die Diskussionen dieser Tagung zwei wesentliche Grundströmungen in der aktuellen medienpädagogischen Debatte erkennen lassen. Medienpädagogik sieht sich derzeit in einer doppelten Aufgabe: Die Verwissenschaftlichung als eigenständige Disziplin voranzutreiben und die gesellschaftliche Bewältigung von Herausforderungen, die durch die Digitalisierung unserer Gesellschaft entstehen, kritisch reflexiv mitzugestalten.

 

Katrin Valentin