fraLine auf der Erfolgsspur Thomas Knaus und Ulrich Schrader erhalten den Innovationspreis des FH-Fördervereins

Der Innovationpreis des Fördervereins der Fachhochschule Frankfurt ging 2009 an Thomas Knaus und Ulrich Schrader für ihr Projekt fraLine.

Eröffnet wurde die Preisverleihung am 3. Dezember 2009 vom FH-Präsidenten Dr. Detlev Buchholz. Er nahm die spätere Laudatio fast vorweg, zeichnete die Entwicklung von fraLine nach und würdigte die Leistungen der beiden Projektleiter, Prof. Dr. Ulrich Schrader und Dr. Thomas Knaus, aus einer Idee und kleinen Anfängen fraLine konzipiert und zu einem leistungsstarken und innovativen Projekt gemacht haben - und das, so der FH-Präsident, trotz forschungs- und transferleistungshemmender Rahmenbedingungen an den hessischen Hochschulen. Nachdem er beiden Preisträgern "Obsession und Durchhaltevermögen" bei ihrer Arbeit bescheinigt hatte, dankte er auch der Stadt Frankfurt (als wichtigster Auftraggeberin von fraLine) für die gute Zusammenarbeit.

Mediale Alphabetisierung in der Schule
foto innovationpreis 2009 bollin-flade knaus schraderIn ihrem Festvortrag "Virtueller Unterricht – die Bedeutung neuer Medien im schulischen Alltag" streifte Frankfurts Bürgermeisterin Jutta Ebeling (sie ist auch Mitglied im fraLine-Beirat) einige technische Neuerungen, die zur "schönen neuen Welt der Schule von übermorgen" gehören könnten. Als konkretes Anschauungsmaterial mitgebracht hatte sie eine "digitale Schultasche" in Form eines USB-Sticks.

Man dürfe, so Ebeling, im Unterricht allerdings nicht bei der bloßen Vermittlung technischer Kenntnisse stehen bleiben, sondern es gehe nicht zuletzt auch um ethische und moralische Aspekte. Dabei verwies sie auf Fälle von Datenmissbrauch im Netz, die in jüngster Zeit durch die Presse gingen: Die Jugendlichen unterschätzten die Gefahren, die von allzu leichtsinnigem Umgang mit eigenen Informationen in Online-Communities (Facebook, StudiVZ) ausgehen. Auch Fälle von Cybermobbing sind bekannt. Deshalb müssen sich die Lehrer Gedanken darüber machen, welche Antworten die Schulen auf diese "technische Revolution" geben und wie die neuen Medien sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden können. Ebeling warb in diesem Zusammenhang für eine "mediale Alphabetisierung in der Schule".
Dies ist natürlich eine Fährte, die fraLine schon seit geraumer Zeit mit der medientechnisch-pädagogischen Unterrichtsbegleitung, IT-Lehrerseminaren und anderen Angeboten verfolgt, quasi als permanentes Zukunftsprojekt.

Nachdrücklich würdigte Jutta Ebeling die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadtschulamt und fraLine, bei der aktuell 160 Frankfurter Schulen mit ca. 15.000 PCs betreut werden. 2001 wurde der erste Kooperationsvertrag mit der Stadt Frankfurt geschlossen, der inzwischen bis 2011 verlängert worden ist. Seitdem erzielte fraLine immer höchste Kundenzufriedenheitsraten – auch dieser Punkt wurde mehrfach lobend erwähnt. Mit anderen Worten: In acht Jahren ist fraLine zu einem veritablen "Wunderkind" mutiert, mit dem sich die Fachhochschule schmücken kann.

"fraLine ist ein Kind des Fördervereins"
Dagmar Bollin-Flade, Vorsitzende des Fördervereins der FH Frankfurt, präsentierte in ihrer Laudatio nochmals die ganze Bandbreite der Service-Leistungen von fraLine. Zuvor hatte sie den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis vorgestellt: Er wird seit 1997 an Professoren und Professorinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vergeben, die in einem von vier Bereichen (Lehre und Weiterbildung; Forschung, Entwicklung, Transfer; Internationalisierung der FH; Entwicklung der FH, Umsetzung des Leitbildes) hervorragende Leistungen erbracht haben. Bollin-Flade reklamierte fraLine "als Kind des Fördervereins", erinnerte aber auch an den Einsatz einzelner Persönlichkeiten, die zum Zustandekommen des Projekts beigetragen hatten.

Wie aus dem Kreis anwesender "Zeitzeugen" zu hören war, hatte die heutige Bürgermeisterin Jutta Ebeling schon 1999 – als das Projekt noch in den Kinderschuhen steckte – vehement für fraLine gekämpft. Gegen Widerstände von vielen Seiten, die das Vorhaben beinahe zum Scheitern gebracht hätten, gehörte sie unter anderem gemeinsam mit dem früheren FH-Rektor Rolf Kessler, der damaligen Dekanin des Fb 2, Frau Prof. Dr. Hannelore Reichardt und dem Leiter der Abteilung Forschung/Weiterbildung/Transfer, Peter Sulzbach und seiner Mitarbeiterin Monika Rosenberger zu einem Kreis von Unterstützern, die sich schließlich durchsetzen konnten.

Dagmar Bollin-Flade dankte bei der Preisübergabe den fraLine-Projektleitern, Prof. Dr. Ulrich Schrader und Dr. Thomas Knaus: Bei knappen Finanzen und mit viel unentgeltlicher Mehrarbeit hätten beide – "mit Phantasie und Leidenschaft" – ein Projekt ins Leben gerufen und kontinuierlich weiter entwickelt, das viel für das Renommee der Fachhochschule geleistet habe, weit über die Grenzen Hessens hinaus.

Die Projektleiter, die den Preis strahlend entgegen nahmen, dankten allen Beteiligten von früher und heute, etwa auch dem Stadtschulamt, dem Amt für Kommunikation, dem staatlichen Schulamt und den verschiedenen Abteilungen der Fachochschule, wie Personal, Finanzen, Liegenschaften oder Hausmeisterei. Namentlich aufgezählt wurden ferner die über 50 studentischen und drei Vollzeitkräfte, die fraLine prägten. Es wurde eine sehr lange Liste, die Prof. Schrader und Dr. Knaus abwechselnd verlasen. Seine Empfindungen brachte Letzterer mit den Worten auf den Punkt: "Der Preis zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt wird, das ist das Schönste daran!"
Bevor es zum Buffet ging, setzten die "Anonymen Saxophoniker", die den Abend mit Einlagen aus Blues und Swing begleitet hatten, ihren musikalischen Schlusspunkt.

Rita Orgel, Fb2


Erschienen in: CAZ (Campuszeitung FH Frankfurt)
Datum: Jan./Feb./Mrz. 2010
Verfasserin: Rita Orgel

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