Unter dem Titel "Spannungen und Potentiale – Digitaler Wandel in Bildungseinrichtungen" erschien der sechste Band der fraMediale-Reihe im kopaed-Verlag. Die Publikation basiert auf Beiträgen zur Frankfurter Fachtagung und Medienmesse fraMediale vom 29. März 2017.
Zum Inhalt: Spannung birgt Potential. Die elektrische Spannung wird sogar als Potential definiert und erst ein Spannungspotential zwischen zwei Punkten kann Strom zum Fließen bringen. Auch die "Digitalisierung" unserer Gesellschaften konstituiert Spannungsfelder – die zwischen den Polen Technik, Subjekt und Gesellschaft alternieren. Diese drei können nicht isoliert voneinander betrachtet werden, denn Technik ist zunehmend involviert, wenn wir Umwelt wahrnehmen und in ihr handeln – sie positioniert sich zunehmend zwischen den Menschen. So sind Sozialisation und Partizipation in einer "digital-vernetzten" Welt zunehmend technisch vermittelt – sie sind medial.
Dieses Vordringen des Digitalen und Medialen erfordert neue Zugänge und vernetzte Reflexions- und Betrachtungsweisen. Es bedarf zunehmend interdisziplinärer Zusammenarbeit – auch wenn divergierende Wissenschaftskulturen und deren unterschiedliche Fachperspektiven erneut Spannungen erzeugen. Denn die mannigfaltigen – nicht zuletzt aus eben diesen Spannungsverhältnissen entstehenden – Fragen können nicht (mehr) nur aus Sicht einer einzelnen Disziplin oder fachlichen Perspektive beantwortet werden. Im vorliegenden Band werden daher Beispiele der Annäherung von geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen sowie technisch-gestalterischen Zugängen, aber auch subjektorientierten und technologisch-technisch orientierten Ansätzen reflektiert. In diesen Aufeinanderzubewegungen liegt das Potential, Antworten auf Fragen zu finden, die bisher noch nicht gestellt wurden.