Bisher größte fraMediale an der FH FFM: Entscheidend ist die Erziehung zum kritischen Umgang mit digitalen Medien!

Die vom FTzM, dem Frankfurter Technologiezentrum [:Medien], bereits zum vierten Mal durchgeführte ganztägige Medienmesse und Fachtagung „fraMediale“ am 12.03.2014 verzeichnete über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, überwiegend Lehrerinnen und Lehrer, auch aus dem Ausland, und wartete mit einem optimierten Programmverlauf auf.

Die Zahl der Exponate war ebenfalls gestiegen. Zum ersten Mal wurde der mit je 1000 Euro in vier Kategorien dotierte fraMediale-Preis für ausgezeichnete Praxisbeispiele digitalen Lernens vergeben. Die nächste fraMediale findet am 16. September 2015 statt.



fraMediale 2014 01Prof. Dr. Ulrich Schrader, Vizepräsident der FH FFM und Direktor des FTzM, begrüßte die zahlreichen Gäste aus Schule und Hochschule, warb für die anwendungsnahe Forschung und Praxis an der FH und beschrieb das Anliegen der fraMediale als Plattform für Medienbildungsforschung und medienpädagogische Praxis. Wobei er nicht zuletzt die Verdienste der Veranstalter – in Person von Dr. Thomas Knaus (Geschäftsführender Direktor des FTzM) und Olga Engel, M. A., MBA (Projektleiterin) – würdigte, stellvertretend natürlich für ein gut eingespieltes Team, das allen organisatorischen und technischen Herausforderungen der fraMediale bestens standhielt.



fraMediale 2014 02Für das FTzM und fraLine gibt es auch künftig viel zu tun
Prof. Dr. Schrader dankte auch der Bildungsdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Stadträtin Sarah Sorge, für ihr Kommen. Sie verwies auf die erfolgreiche Kooperation der Stadt in Form des Projekts „fraLine“. Seit 2001 betreuen die Studierenden des fraLine-Teams die Schul-IT der 157 Frankfurter Schulen. Das Projekt hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, aktuell steht eine neue Vereinbarung mit einer weiteren konzeptionellen Ausweitung des Service und einem lang ersehnten stärkeren Forschungsanteil zur Unterschrift an. fraMediale 2014 03Für das fraLine-Team gibt es auch künftig viel zu tun! Denn wie Sarah Sorge ausführte, verzeichnet Frankfurt am Main den höchsten Geburtenzuwachs bundesweit, sodass für die nächsten Jahre sechs neue Grundschulen sowie möglicherweise ein weiteres Gymnasium in Planung sind. „Zur Schule von Morgen gehört eine moderne technische Ausstattung“, betonte die Stadträtin unter Verweis auf einige Pilotprojekte, etwa beim Einsatz von Tablets im Unterricht.
Damit war der Bogen zur diesjährigen fraMediale geschlagen: Denn es gab einen Themenschwerpunkt, dem sich Kurzreferate und Workshops auf unterschiedlichste Weise annähern sollten, nämlich die lernförderlichen Möglichkeiten mobiler Geräte nach dem Motto „Bring Your Own Device“ (BYOD).
So nennt man es, wenn private mobile Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Netzwerke von Unternehmen oder Schulen, Universitäten und anderen (Bildungs-)Institutionen integriert werden.



Durch das Programm führte, wie immer souverän, Dennis DiRienzo, Ex-FH-Student, Mitglied im Förderverein der FH und hauptamtlich beim Bad Vilbeler Kulturzentrum „Alte Mühle“ tätig. „Nur im Austausch kommen wir weiter“, fasste er das Tagesgeschehen bereits im Vorfeld zusammen. Dr. Thomas Knaus, der zusammen mit Olga Engel einige „Spielregeln“ der Veranstaltung erläuterte, rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, die fraMediale als „medienpädagogischen Supermarkt“ zu nutzen und unter teilweise parallel laufenden Informationsangeboten eine individuelle Auswahl zu treffen.



fraMediale 2014 04Neue Formen der Didaktik erforderlich
Prof. Dr. Holger Horz von der Frankfurter Goethe-Universität eröffnete das Vortrags-Programm mit dem Thema „Digitale Medien sind für jede/n da. Wie alle Lehrkräfte digitale Medien sinnvoll in der Lehre nutzen können“. Während nämlich etwa 90% der Schülerinnen und Schüler das Internet intensiv nutzen, sind es bei den Lehrkräften nur etwa 50% – ein krasses Missverhältnis, so Prof. Horz, das es zu beheben gilt angesichts einer rasch wachsenden Medialisierung der Gesellschaft. Wer heute kein Profil im Internet vorweisen könne, habe bei einer Bewerbung deutliche Nachteile, lautete eines seiner Beispiele. Er verwies auf die große Bedeutung von Medienkompetenz, zu der nicht zuletzt Kritikfähigkeit gegenüber den im Netz präsentierten Informationen gehört, und das Bewusstsein, dass uns dort beispielsweise alle Agentur- und Medienberichte nur gefiltertes Material vorstellen. Ein wichtiger Aspekt, quasi ein Kernthema der diesjährigen fraMediale. So bestritt etwa später Dr. Knaus in seinem Beitrag, dass es überhaupt so genannte „digital natives“ gebe: Technische Handlungskompetenz dürfe nicht mit Medienkompetenz verwechselt werden.
Mit dem Schlagwort „Blended Learning“ plädierte Prof. Horz abschließend für einen Mix an Informationen aus digitalen und analogen Medien („Das klassische Buch wird es immer geben!“, lautete sein Credo) und forderte neue Formen der Didaktik, um eigenständige Persönlichkeiten in einer digitalen Gesellschaft zu erziehen.



fraMediale 2014 05Fünf Workshops zur Auswahl
Erstmals galt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der fraMediale, sich zwischen fünf zeitgleichen, aber unterschiedlich angelegten Workshops zu entscheiden:
„Massive Open Online Courses – Chancen und Herausforderungen für Hochschulen“ lautete das Thema des von Claudia Bremer (Goethe-Universität) geleiteten Workshops. Der Begriff Massive Open Online Course, kurz MOOC, bezeichnet eine spezielle Form von Onlinekursen mit einer theoretisch unbegrenzten Teilnehmerzahl. MOOCs kombinieren traditionelle Formen der Wissensvermittlung wie Videos, Lesematerial und Problemstellungen mit Foren, in denen Lehrende und Lernende miteinander kommunizieren. Welche Konzepte gibt es hier und welche Chancen haben sie im Hochschul- und Bildungsbereich, von dieser Fragestellung ging Claudia Bremer aus.



fraMediale 2014 06„Actionbound – eine Schnitzeljagd App“ hatten Dr. Angelika Beranek (Infocafe Neu-Isenburg) und Simon Zwick (Actionbound Berlin) ihren Workshop betitelt. Die von Letzterem im Rahmen seiner Abschlussarbeit als Medienpädagoge entwickelte App ist von Schulen, aber auch von Privatpersonen kostenlos nutzbar. Mit ihr kann man Handy-Rallyes mit Aufgaben, Bildern, Tönen etc. erstellen und mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen. Im Workshop selbst ging es um konkrete Einsatzmöglichkeiten dieser App im Bildungsbereich. So hatten Schülerinnen und Schüler in Neu-Isenburg an einer historischen Stadtrallye teilgenommen, bei der „schöne Orte“ besichtigt (Sozialraumerkundung) und Kunstwerke angeschaut wurden. In der Folge konnten etwa Fotos und begleitende Informationen eingepflegt, aber auch Fragen gestellt werden. Benotet wurde nach einem Punktesystem.



fraMediale 2014 07Unter dem saloppen Titel „BYOD – Jeder bringt was mit und App gehts?“ stellte Steffen Griesinger Grundlagen mobilen Lernens sowie soziale und rechtliche Aspekte vor, die von der fraLinerin Katharina Thülen (B. Eng.) und dem fraLiner Fabian Lamba (B. Sc.) durch Einblicke in die Bildungstechnik ergänzt wurden.
Griesinger ist Mitarbeiter der gemeinnützigen medien+bildung.com, die 2006 von der Landesmedienanstalt in Rheinland-Pfalz gegründet wurde; sie ist spezialisiert auf Praxisprojekte für Radio, Fernsehen und Multimedia und Partner aller Bildungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz.



fraMediale 2014 08Wie ein ursprünglich für den Hochschulbetrieb entwickeltes Konzept aus den USA namens „Inverted Classroom Mastery Model“ für den Schulbetrieb nutzbar gemacht werden kann, erläuterte Dirk Weidmann von der Heinrich-Grupe-Schule Grebenstein in seinem Workshop. Dieser „umgedrehte Unterricht“ ist eher für ältere Schülerinnen und Schüler geeignet und sieht vor, dass diese sich ein vorgegebenes Thema anhand vom Lehrenden ausgegebenen Materials (Video oder Handout) zunächst individuell aneignen, um es dann in der Gruppe zusammen mit der Lehrerin oder dem Lehrer vertiefen. Dazwischen geschaltet ist ein Multiple-Choice-Test, mit dem die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen prüfen und ggf. „nacharbeiten“ können. Zur Illustration zeigte Dirk Weidmann ein ansprechendes Video aus dem Geschichtsunterricht der Sekundarstufe 1, „Haus, Wirtschaft und Familie im antiken Griechenland“, das in seiner comicartigen heiteren Aufbereitung der Fakten durchaus motivierend wirken konnte. Man sollte die Phase der Wissensvermittlung generell mehr auflockern, auch mehr Material bereitstellen, um Schülerinnen und Schüler auf eigenständiges Lernen vorzubereiten, so Weidmann. Im Anschluss konnten die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in Kleingruppen ihre Ideen zu diesem interessanten Konzept formulieren.



fraMediale 2014 09Den fünften Workshop „Vorstellung und Diskussion von Beispielen mediengestützter Lehre der Fachhochschule Frankfurt am Main“ bestritt Kirsten Lauer von der Koordinations- und Beratungsstelle Mediengestütztes Lernen und Lehren der FH FFM. Die Beratungsstelle hat, gemeinsam mit der Professorin Dr.-Ing. Petra K. Schäfer, im Rahmen der Lernplattform Moodle ein Wiki eingerichtet, das die kooperative Arbeit am gleichen Dokument über das Internet ermöglicht. Damit wurde das Problem gelöst, wie man bei Vorlesungen mit sehr hohen Teilnehmerzahlen (hier am Beispiel des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen) begleitende Übungen in Kleingruppen durchführen kann.
Kirsten Lauer stellte unterschiedliche Beispiele für den Medieneinsatz vor, die in der nachfolgenden Diskussion nicht zuletzt auf ihre Relevanz für den schulischen Unterricht hinterfragt wurden. „Es fehlt am kritischen Umgang mit den Medien“, hieß es auch hier, dieses Mal aus dem Teilnehmerkreis. Das gelte im Übrigen, gerade an den Hochschulen, besonders für die Nutzbarmachung fremden geistigen Eigentums aus dem Netz. Über allzu viel „copy & paste“ sei hier das Unrechtsbewusstsein auf der Strecke geblieben.



Tablets im UnterrichtfraMediale 2014 10
Mit diesem Thema befasste sich zu Beginn der nachmittäglichen Vortragsrunde zunächst Dr. Stefan Welling vom Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH: „Unterricht mit schülerindividuellen Endgeräten – Kritische Anmerkungen aus medienintegrativer Perspektive“. Dabei beleuchtete er die Rolle des Tablets als „Wunderwaffe“ für die nachhaltige Integration digitaler Medien im Unterricht.
Ein Beispiel: Besser lesen lernen – diese Kompetenz lässt sich erwiesenermaßen weder durch Tablet- noch durch Einsatz von Computerprogrammen deutlich verbessern. Vielmehr sollten Lehrkräfte, von denen heute viele „so weitermachen wie bisher“, neue Konzepte für den Unterricht entwickeln, betonte Dr. Welling mit Hinweis auf integrative Ansätze: „In der Leseförderung sollten sich Bücher und eBooks ergänzen.“ „Obwohl sich die etablierten Unterrichtsmuster als relativ beständig erweisen, müssen wir Wege finden zum gemeinsamen Nutzen unterschiedlicher Medien“, lautete sein Appell an die Zuhörer.
fraMediale 2014 11Ein Beispiel aus der Praxis stellte Sarah Kristina Strehlow (M. Ed.) vom Institut für deutsche Sprache der TU Dortmund unter dem Titel „Tablets in der Medienbildungsforschung“ vor. Das Institut führte gemeinsam mit einer Dortmunder Realschule und der nahe gelegenen Stadtteilbibliothek ein Modellprojekt durch, bei dem iPads in den Regelunterricht einer 9. Klasse integriert wurden. Lehrende und Studierende bildeten dabei jeweils ein kreatives Tandem, das die verschiedenen Phasen der Projektarbeit zum Thema „Das Geheimnis des Erfolgs (im Sport)“ – Mindmapping, Internet-Recherche, Keynote-Präsentation, Abfassung eines Handouts und dessen Vortrag – begleitete und eigene Ideen einbrachte. Aus dem Projekt als solchem, das man langfristig etablieren möchte, sollen sich Erkenntnisse ergeben, wie Fehler vermieden und das iPad (sprich generell: neue Technik) erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden kann.



eLearning – eine Utopie?fraMediale 2014 12
So fragte Dr. Thomas Knaus provozierend in seinem stets mit Humor gewürzten, sprachlich jedoch sehr anspruchsvollen Beitrag „Technik stört – Bring your Own Disturber? Ein Plädoyer für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien in interaktionistisch-konstruktivistischer Perspektive“.
Smartphones und Tablets werden von der jungen Generation intensiv genutzt, ihr Einsatz in der Schule ist jedoch verboten, weil sie „stören“, bemängelte er.
„Wie lernen wir?“ lautete eine seiner Fragen an das Publikum, bei dem er „Kopfkino“ in Gang setzte, um zu belegen, dass Wissensaneignung immer individuell verläuft. Gleichzeitig konstatierte er, dass das volle Potential digitaler Medien in der Praxis meist ungenutzt bleibt. Er gab ferner zu bedenken, dass das „Leitmedium Buch“ stets vorstrukturiertes Wissen (des Autors) enthält, sodass sich das Lernen beim Lesen eines Buches in dessen Rekonstruktion erschöpft. Knaus plädierte dagegen dafür, den Aufbau eigenständiger Wissensstrukturen bei Lernenden zu unterstützen. Tablet und Laptop bieten hierbei Gelegenheit zum kollaborativen Lernen im Medium bei gleichzeitiger sozialer Vernetzung.
„Technik allein motiviert nicht zum Lernen, sondern verbindet uns mit anderen Individuen, die auf uns motivierend wirken (können)“, formulierte Dr. Knaus einen zentralen Gedanken seiner Ausführungen. Und: „Das Lernpotential erhöht sich, wenn Raum für eigene Interpretationen bleibt.“
fraMediale 2014 13Im letzten Vortrag, „In die Hochschule gehe ich. Im Internet lebe ich. Was sagen Studierende über den Einsatz mobiler Geräte beim Lernen?“, kam die Medienpädagogin Dr. Jasmin Bastian von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu Wort. Gemeinsam mit der Juniorprofessorin Friederike Siller bietet sie im Rahmen ihrer Seminare am Institut für Erziehungswissenschaften die Open Online Kurse des Media Literacy Lab (MLAB) an und evaluiert das Projekt. Es geht dabei um die Entwicklung frei zugänglicher Bildungsmaterialien im Netz. Bei dem geschilderten Beispiel waren zunächst 42 Studierende am Werk, zuletzt waren es etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Verlauf eines dreiwöchigen, in vier Phasen gegliederten Kurses u. a. lernten, verschiedene Tools einzusetzen, um der Frage nachzugehen: „Welche Kriterien muss eine gute App für Kinder erfüllen?“. Alle Beteiligten zeigten sich am Ende begeistert davon, als Gemeinschaftsergebnis neues Bildungsmaterial entwickelt zu haben, das kostenfrei genutzt werden kann. Auch von den Studierenden wurde dieses intensive Gruppenerlebnis sehr positiv bewertet, bei dem sich das Netz als „realer Lernraum“ bewährte.


„Digitales Lernen: Reality, Science & Fiction”fraMediale 2014 14
Unter diesem Titel hatte das FTzM im Vorfeld der fraMediale einen mit jeweils 1000 Euro dotierten Wettbewerb in vier Kategorien für Schulen und Hochschulen, öffentliche Bildungseinrichtungen und bildungsnahe Initiativen ausgerufen, um damit ein weiteres Forum für innovative und tragfähige digitale Unterrichtskonzepte zu schaffen. „Dieser Preis schmückt unsere Hochschule“, sollte FH-Präsident Dr.-Ing. Detlev Buchholz dazu später anerkennend bemerken.
Anstelle des (verhinderten) Kultusministers, Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, hielt Tanja Miehle, Referatsleiterin im Hessischen Kultusministerium, die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger in Kategorie 1: Best-Practice-Projekte von Lehrkräften aller Schulformen und würdigte u. a. deren Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz. Ausgezeichnet wurde das Kurzfilmprojekt „Siehste Töne? Hörste Bilder?“ der Weißfrauenschule, einer Frankfurter Sprachheilschule. Hier konnten Schülerinnen und Schüler aktiv erleben, wie ein Medienprodukt entsteht, und dabei ihre Sprachkompetenz verbessern. Im Rahmen einer improvisierten Handlung brechen zwei Patienten aus dem Krankenhaus aus, um die Weltherrschaft zu erringen. „Für die Teambildung hat sich das Projekt nachhaltiger ausgewirkt als jede Klassenfahrt“, freute sich Lehrerin Kerstin Mayerhofer, deshalb werde es künftig weitere Projekte geben.


fraMediale 2014 15In der gleichen Kategorie – hier würdigte Prof. Bernhard Kayser (FH FFM, Fb 4) die Preisträgerinnen als Teil eines vorbildlichen Medienbildungskonzepts – wurden zwei Geraer Lehrerinnen, Nadja Blust und Elke Kolodzy, für ein deutsch-russisches Projekt ausgezeichnet. Durch monatliche Videokonferenzen zwischen einer Schulklasse aus Gera und Pskow lernten Schülerinnen und Schüler in einem „virtuellen“ Klassenzimmer Fremdsprachen mit- und voneinander und erprobten fremdsprachiges Handeln in interkulturellen Verständigungssituationen, inklusive Blogs und Skype-Austausch. Das Preisgeld wird der Schule unter anderem den Kauf von Webcams ermöglichen.


fraMediale 2014 16Der Preis in Kategorie 3: Digitale Zukunftsprojekte von Schülerinnen und Schülern wurde an den Projektleiter Prof. Dr. Christof Schreiber und die Projektleiterin Rebecca Klose für mathematische Audiopodcasts der Justus-Liebig Universität Gießen vergeben, die von Lehramtsstudierenden entwickelt wurden. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Bernd Trocholepczy (Goethe-Universität, Frankfurt am Main). Audiopodcasts im Mathematikunterreicht bieten eine Möglichkeit, das Lernen ohne schriftlich-grafische Elemente bereits in der Grundschule zu fördern. Lernende setzen sich damit auf eine andere Weise intensiv mit den mathematischen Problemen auseinander und erweitern so ihr Verständnis für die jeweiligen mathematischen Sachverhalte. Ziel ist, dass diese das Instrument der Audiopodcasts später auch im eigenen Mathematikunterricht an Schulen einsetzen.
Die Verleihung des Preises in der Kategorie 4: Digitale Zukunftsprojekte von Studierenden übernahm der FH-Präsident, ging es doch bei dem 3D-animierten Zwei-Minuten-Film „Unthink Pink“ eines Studierendenteams der Hochschule Darmstadt um den (kritischen) Umgang mit traditionellen Geschlechterrollen – ein Thema, das ihm am Herzen liegt. Dr. Buchholz nahm es zum Anlass, generell Respekt vor individuellen Lebensentwürfen einzufordern.
Der Film der Studierenden Cornelia Leichtfried, Oliver Mertins, Chi Heu Nguyen, Desirée Rühl, technisch betreut von Martin Streit, erzählt spielerisch von der Identitätsfindung junger Mädchen und Jungen und hebelt dabei Geschlechterstereotype aus.


Das FTzM wird den fraMediale-Preis 2014 erneut ausloben. Der Preis wird im Rahmen der nächsten fraMediale verliehen, die am Mittwoch, 16. September 2015 stattfindet.


Erschienen im: Newsletter des Fb 2 der FH Frankfurt
Datum: 12. März 2014
Verfasserin: Rita Orgel

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