Am 26. September 2018 findet der zweite Paderborner MINT@SekII-Tag statt. Ziel der Tagung ist die Fortbildung und Vernetzung von (angehenden) Lehrerinnen und Lehrern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für MINT-Fächer in der Sekundarstufe II. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Veranstaltung wird unter dem Titel Schule digital vernetzt!? vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) der Universität Paderborn organisiert. Das Programm der Veranstaltung ist hier einsehbar.
Für den Hauptvortrag wurde Prof. Dr. Thomas Knaus, Leiter der Abteilung Medienpädagogik der PH Ludwigsburg und Wissenschaftlicher Direktor des FTzM der Frankfurt University of Applied Sciences, eingeladen. Er wird über Realitäten und Perspektiven von Schule in einer digital vernetzten Welt sprechen. Er plädiert in seinem Vortrag dafür, dass sich Schule als Sozialisationsinstanz sowohl mit Zugängen und Wirkungen digitaler Medien (Was machen die Medien mit uns?) als auch mit deren Potentialen für einen kreativ-gestaltenden Zugriff auf die Welt (Was machen wir mit den Medien?) auseinandersetzen sollte. Thomas Knaus konstatiert, dass in Schule und Unterricht diese kreativen Zugriffe auf digitale Medien noch unterbelichtet seien, da technisches Handeln bisher nur als eine Form des Wissens und Handelns von Expertinnen und Experten verstanden wird und daher nur technisch ausgebildeten Personen zugestanden wurde. Diese Sichtweise führte mitunter dazu, dass technologische und technische Entwicklungen bisher kaum in Anbetracht ihrer kulturtheoretischen Bedeutung diskutiert wurden und verweist auf die steigende Relevanz der Medien- und MINT-Bildung. Künftig können – so seine These – potentiell alle Menschen Technik gestalten; gleichermaßen sollten sie dazu auch in der Lage sein, da mündige Teilhabe in einer digital vernetzten Welt technisches Verständnis und Handlungskompetenzen erfordert: Alle Menschen sollten also verstehen können, wie Maschinen denken (‚Computational Thinking‘). Damit steht der Schule aufgrund des digitalen Wandels nicht nur ein Leitmedienwechsel bevor, sondern es kommt auch dem Lernen über Medien und der MINT-Bildung zentrale Bedeutung zu.