Fachtag der GMK-Fachgruppe Qualitative Forschung, der Sektion Medienpädagogik der DGfE, der Medienpädagogik der Universität Wien und des FTzM
Kindliche Lebenswelten erweisen sich als visuelle Medienwelten: Ein Blick auf Facebook, Instagram oder Snapchat zeigt die hohe Relevanz, die Bilder und Videos in der Kommunikation unter Kindern und Jugendlichen besitzen. Innerhalb der Medienpädagogik besteht Einigkeit darüber, dass zeitgemäße Mediensozialisationsforschung diese visuellen Kommunikationskulturen nicht übersehen darf. Als Problem stellt sich dabei die Medialität des Materials dar, welche die Dominanz des Textes in der qualitativen Forschung herausfordert. So wird vor allem im Forschungsprogramm der Strukturalen Medienbildung auf die Eigenlogik des Medialen verwiesen und eine Methodik zur Analyse unterschiedlicher Medialitäten entworfen, die sich forschungspraktisch aber auf professionelle Medienproduktionen beschränkt. Wie ein methodisch angemessener Zugang zu den Bildpraktiken von Kindern und Jugendlichen aussieht, ist eine offene Frage. Hierfür scheint uns ein Blick über den Tellerrand weiterführend, da sich auch in der Wissenssoziologie die Frage nach Medialitäten aufdrängt und zur Etablierung des Forschungsfeldes der Visuellen Soziologie führte, welches thematische Schnittmengen zu Gegenständen der Medienpädagogik aufweist, wie z. B. das in Kürze erscheinende Heft der Zeitschrift für Qualitative Forschung zur materialen visuellen Soziologie zeigt.
Das Reihenformat "Medienpädagogik meets..." soll den Austausch zwischen den (Sub-) Disziplinen intensivieren. Hierbei stehen jedoch nicht nur die Theorien im Mittelpunkt, sondern auch der Einblick in die Forschungspraxis. Hierzu gelang es, Frau Professorin Dr. Roswitha Breckner (https://www.soz.univie.ac.at/roswitha-breckner/) von der Universität Wien als Gastrednerin zu gewinnen. Sie wird in einem Vortrag mit dem Titel "Bildverstehen: Bildwahrnehmung und Bildinterpretation mittels Visueller Segmentanalyse" die von ihr vertretende Variante visueller Soziologie vorstellen und anschließend im Format der Forschungswerkstatt anhand kleiner Aufgaben die praktische Arbeit am Material demonstrieren.
Um die Hürden der Anreise zu minimieren, wird der Fachtag im Vorfeld der Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der DGfE veranstaltet. Der Fachtag findet am Mittwoch, den 28. September 2016 im HS 1 des Instituts für Bildungswissenschaft in der Sensengasse 3a, 1090 Wien statt.
Das Programm ist unter http://medienpaedagogik.univie.ac.at/herbsttagung/programm5/ abrufbar.
Die Anmeldung erfolgt aus organisatorischen Gründen über das Anmeldeformular der DGfE-Tagung: http://medienpaedagogik.univie.ac.at/herbsttagung/organisation/anmeldung3/, eine Teilnahme ist aber auch ohne anschließenden Besuch der Tagung möglich. Es wird dann kein Tagungsbeitrag erhoben.